Pflanzenöle sind eine Hauptquelle für die essenziellen mehrfach ungesättigten Fettsäuren Linolsäure (LA) und Alpha-Linolensäure (ALA), welche wiederum Vorstufen für bioaktive oxidierte Fettsäuremetabolite, die sogenannten Oxylipine, sind. Diese Metabolite spielen eine Rolle bei Entzündungen, Schmerzempfindung und der Integrität der Hautbarriere. Über die Bedeutung oxidierter ALA-Metabolite beim Menschen ist wenig bekannt. Die Aufnahme von Oxylipinen erfolgt sowohl endogen durch enzymatische Umwandlung nach Fettsäurezufuhr als auch direkt über die Nahrung, vor allem über Öle. Für die Augenheilkunde relevant sind insbesondere Auswirkungen auf entzündliche Prozesse und vaskuläre Strukturen – Prozesse, die beim Glaukom, der AMD sowie diabetischer Retinopathie eine zentrale Rolle spielen.
 
															
Gemeinsame Proteine in beiden Ablagerungen
  •    Beta-Amyloid (Aβ):
 •    In beiden Erkrankungen wurden Beta-Amyloid-Peptide nachgewiesen.
  •    Dies legt eine mögliche gemeinsame pathophysiologische Rolle nahe, insbesondere im					
Die Studie verwendete die UPLC-MSMS-Methodik zur quantitativen Messung von Oxylipinen in verschiedenen Ölen (Soja, Mais, Raps, Olive, Leinsamen, vier Algenöle). Proben wurden bei Raumtemperatur und nach 10-minütiger Erhitzung auf 100°C analysiert. Zusätzlich wurden die durchschnittlichen täglichen Oxylipin-Aufnahmemengen aus diesen Ölen basierend auf Verbrauchsdaten geschätzt. Die gemessenen Oxylipine umfassten Hydroxy-, Epoxy- und Dihydroxy-Derivate von LA und ALA.
Die Konzentrationen der Oxylipine korrelierten größtenteils mit dem Gehalt der jeweiligen Fettsäuren in den Ölen, mit Ausnahmen bei Oliven- und Leinsamenöl, die trotz niedrigem LA-Gehalt hohe LA-gebundene Oxylipinspiegel aufwiesen.​
Kurzes Erhitzen auf 100°C veränderte die Oxylipinkonzentration nicht signifikant über die untersuchten Öle hinweg.
Die geschätzte tägliche Aufnahme oxidierter LA- und ALA-Metabolite aus den meistkonsumierten Ölen liegt in den USA bei durchschnittlich 1,1 mg pro Person.
Vor allem Sojaöl trägt aufgrund des hohen Konsums am stärksten zur Oxylipinzufuhr bei, gefolgt von Mais- und Olivenöl.​
Die bioverfĂĽgbaren Oxylipine werden mit proinflammatorischen Prozessen, Atherosklerose, Schmerzwahrnehmung und Bluthochdruck in Verbindung gebracht.
Für die Augenheilkunde ergibt sich ein relevantes Wirkungsfeld solcher Oxylipine, da proinflammatorische Signalkaskaden in der Pathogenese retinaler Erkrankungen maßgeblich sind. Die Aufnahme oxidierter Fettsäuremetabolite über die Ernährung könnte potenziell die Entzündungsbereitschaft im retinalen Gewebe erhöhen und vaskuläre Komplikationen beeinflussen. Oxylipin-vermittelte Mechanismen könnten zudem zur Pathogenese von Glaukom und AMD beitragen, insbesondere über vasomotorische und proinflammatorische Effekte.
 
															Die Studie zeigt, dass pflanzliche Öle eine bedeutsame Quelle für Oxylipine darstellen, deren Gehalt vor allem vom Vorläuferfettsäuregehalt abhängt und nur begrenzt durch kurzfristige Erhitzung beeinflusst wird. Aus augenärztlicher Sicht sind diese Befunde bedeutsam, da die über die Ernährung aufgenommenen Oxylipine systemische proinflammatorische Effekte entfalten können, die möglicherweise die Pathogenese und Progression verschiedener Augenerkrankungen (insbesondere entzündlicher und vaskulärer Genese) begünstigen. Eine vertiefte klinische Forschung zu diätetischen Einflüssen auf okulare Erkrankungen durch solche Substanzen wird empfohlen.
J Agric Food Chem. 2017 March 08; 65(9): 1941–1951. doi:10.1021/acs.jafc.6b05559.